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Sonstiges

500 Jahre Bauernkriege - Widerstand gegen Landraub und Ausbeutung von 1525 bis heute

Aula

500 Jahre Bauernkriege

In diesem Vortrag geht es um einen 500-jährigen Krieg gegen Bäuerinnen
und Bauern, der mit der Vertreibung von den Allmenden, den kollektiv
genutzten Weiden und Wäldern, begann. Es folgte die wohl größte
Massenerhebung in Europa für eine gerechtere Gesellschaftsordnung –
die als Bauernkrieg Einzug in die Geschichtsbücher hielt und sich
aktuell zum 500. Mal jährt. Florian Hurtig analysiert diesen Aufstand,
dessen Niederschlagung sowie die Verstetigung eines Krieges gegen die
Bauernschaft als Voraussetzung des modernen Kapitalismus und
beschreibt einen erneuten Angriff auf Bäuerinnen und Bauern: Die
Enteignung ihrer Beziehung zur Natur.
Die moderne Wissenschaft rationalisierte dieses Verhältnis, wodurch
die Ausbeutbarkeit der Natur und der Bäuerinnen und Bauern um ein
Vielfaches gesteigert wurde. Erneut werden die Kollektive auseinander
gestreut: Dieses Mal die artenübergreifenden Kollektive, welche das
Bäuerliche all die Jahrtausende ausgemacht haben – und an dessen
Negierung wir heute buchstäblich erkranken. Auch heute gehen wieder
Bäuerinnen und Bauern auf die Barrikaden. Wie können wir diese
Proteste in eine 500-jährige Geschichte von Kriegen gegen Bäuer:innen
und ihren Widerstand integrieren – und welche positiven Ausblicke
können wir wagen?